Similia similibus curentur = Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt
Dr. S. Hahnemann gilt als Begründer der Homöopathie, er war ein ganzheitlich denkender Arzt, der Körper, Geist und Seele als eine Einheit betrachtet hat, die sich in einem fließenden Gleichgewicht befinden soll. Eine Erkrankung bringt ein Ungleichgewicht mit sich, das erkennt der Behandler durch Beobachtung und intensive Befragung (Anamnese) des Patienten. Anschließend findet die Auswertung statt und erst dann kann ein passendes Mittel für den Patienten ausgewählt werden.
Meist wird ein Einzelmittel verabreicht, welches beim Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, die bei einem Kranken geheilt werden sollen. Bei einem Kranken führt dieses Mittel zum Reiz der Selbstheilung. Ein Beispiel: Nach Einnahme von „Wildem Jasmin“ kommt es zu Fieber und Abgeschlagenheit. Darum wird in vielen homöopathischen Grippemitteln „Wilder Jasmin“ verwendet.
Anwendungsbereiche:
Akute Erkrankungen
Bei einer akuten Erkrankung geht es den Patienten in der Regel darum, so rasch und so umfassend wie möglich die Beschwerden zu lindern. Der Therapeut kann die akute Erkrankung durch die Gabe eines Einzelmittels behandeln, welches nach den aktuellen, organbezogenen, oft auch krankheitsuntypischen Symptomen und einigen den Patienten charakterisierenden Symptomen ausgewählt wird. Er kann möglicherweise auch ein Komplexmittel geben, das eine Kombination potenzierter Mittel enthält.
Chronische Erkrankungen und anhaltende, wiederkehrende Beschwerden
Die Homöopathie widmet sich besonders auch chronischen Leiden und wiederkehrenden Beschwerden. Sie sieht ihre Aufgabe darin, das für den einzelnen Leidenden umfassend angemessene Mittel zu finden. Dabei finden die nicht so typischen krankheitsbezogenen Beschwerden Berücksichtigung. In besonderer Weise werden jedoch die dem Patienten eigenen Gemütssymptome, Allgemeinsymptome sowie deren Abhängigkeit von äußern oder inneren Bedingungen zur Mittelfindung herangezogen. Wegen der Individualisierung der Behandlung sollten in der Homöopathie, vor einer persönlichen Anamnese, keine speziellen Indikationen und dazu gehörige Behandlungen beschrieben werden. Es gibt Hinweise darauf, dass Homöopathie eine vorteilhafte Rolle in der Langzeitversorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen spielen könnte.